zum Tor

Sonett

Auf der Sonnenbank am Teich


Für Mireille


Vertraut erfüllt das laute Sirren der Zikaden
die sommerschwere Mittagsluft. Die Bank am Teich,
sie lädt zur Rast, zur Einkehr ein. – Und überreich
beregnet Licht die Kronen, trieft von Laubkaskaden.

Der Weiher sonnt sich ausgestreckt im Binsenbett.
Umgarnt vom Tanz und Flirren feiner Feuerfunken,
bespiegelt seine Wasserhaut, von Bläue trunken,
den Himmel über ihm. Ein Windhauch neckt kokett.

Libellen jagen, träge schnappt ein Karpfen Luft.
Im Röhricht leises Knistern, Glucksen. Eine Grille
bekundet schrill ihr Werben, Ahnung ging voraus.

Ein Schillerfalter breitet seine Flügel aus.
Er wärmt sich auf der Sonnnenbank. Er harrt in Stille.
Reich blüht das Seifenkraut, betörend lockt sein Duft…


© Friedrich