zum Tor

Den Mond einfangen

Und wieder mischt das Leben gründlich seine Karten.
Wir heben ab, reihum wird allen zugeteilt,
bedacht, verdeckt und gleich. Es aufgenommen weilt
der Blick gebannt im Blatt. Wir ordnen und wir warten,

bis unsre Vorhand endlich unsren Partner ruft.
Inzwischen wägen wir es ab und überdenken
die Möglichkeiten, die uns manche Trümpfe schenken.
Wir sagen an im Kreis. Das Spiel beginnt. Was stuft

uns ab, was auf? Es liegt in unser aller Hände
zu stechen, zuzugeben. Und wir hoffen, bangen,
erträumen viel zu oft Valat und Märchenstich.

Das Leben spielt für uns den Sküs. Er nimmt für dich
und mich im allerletzten Stich den Mond gefangen.
Was jetzt zusammenzählt, ist ewig, kennt kein Ende…

© Friedrich