zum Tor

Tagtraum

Der Schlossparkweiher atmet still die Mittagsglut.
Nur träge dümpeln weiß getakelt Wolkenkähne
hinaus zum Nixenstein, wo an der Springfontäne
im Tropfennebel formvollendet Anmut ruht.

Versonnen blickt sie auf den Wassersaum, als wähne
ihr Spiegelbild im Freudentanz der Lichterflut
die Welt im Reinen: Wie sie ist, so ist sie gut.
Es taumelt ein Libellenrad an einer Strähne.

Im Kolbenwald am Ufer lockt ein dunkler Ruf.
Ein Mückenschwarm spiralt im Glanz vor Laubkaskaden,
die sanft im Rund ihr Reich umschlingen – ihren Mund

umspielt ein Lächeln. Süße strömt aus Blütengrund.
Mit Macht entführt ihr Lockgesang an Traumgestade,
im Silberleib, als Wesen, das die Sehnsucht schuf.

© Friedrich