zum Tor

Wie gestern

Am Talschluss, steil durch Dämmerwald hinauf,
Wo Marmorfelsen schroff ins Kar abbrechen,
Die Wasser unbezähmt von Freiheit sprechen,
Beginnt nicht hier dein neuer Lebenslauf?

Noch schweigend ruhst du auf bemoostem Stein.
Zurückgelehnt, die milden Sonnenstrahlen,
Sie wärmen dich, befrei’n von manchen Qualen.
Das kühle Nass erfrischt und wäscht dich rein.

„Zerstäubend wird das Leben Kraft entfachen“,
Dein Augenlicht voll Klarheit wieder blitzt,
„Auch wenn du fällst, der Fluss wird zum Befreier!“

Wie gestern hör ich dich im Rauschen lachen,
Behände hüpfst du auf – dein Blick verschmitzt.
Du querst das Becken, löst dich auf im Schleier …

© Friedrich