Dante Gabriel Rossetti (1828 – 1882, Großbritannien)
A Sonnet is a moment´s monument,--
Memorial from the Soul´s eternity
To one dead deathless hour. Look that it be
Whether for lustral rite or dire portent,
Of its own arduous fullness reverent:
Carve it in ivory or in ebony
As Day or Night shall rule; and let Time see
Its flowering crest impearled and orient.
A Sonnet is a coin: its face reveals
The soul,-- its converse, to what Power `tis due,--
Whether for tribute to the august appeals
Of life, or dower in Love´s high retinue
It serve, or mid the dark wharf´s cavernous breath
In Charon´s palm it pay the toll to Death.
Übersetzung von © Sneaky
Sonette gleichen marmornen Sekunden,--
sind Bilder aus der Ewigkeit der Seelen
von zeitlosen Momenten. Ihre Stelen
- ob Leid, ob Freude darin eingebunden -
müssen den vollen, wahren Geist bekunden.
Nimm Ebenholz, nimm Elfenbein, lass`wählen
ob Tag, ob Nacht regiert, und Zeit erzählen,
man hab`s perlmuttern, schaumgeküsst empfunden.
Sie gleichen Münzen, Kopf bezeugt das Licht,
die Seele; -die Zahl beherrscht ein andrer Sinn-
man opfert sie, wenn man zur Gottheit spricht,
schenkt sie als Aussteuer der Liebe hin,
und zahlt damit am am Hafenkai der Nacht
noch Charons Preis für eine letzte Fracht.
Er war mal in der Gegend so bekannt
wie Hebamme und Doktor und Bestatter,
verband die Welt mit ihrem Hinterland,
durch Fracht- und Passagierwaggons, Geratter.
Dann starb die Strecke, mangelnde Rendite,
berichtete die Zeitung, war der Grund,
die Hallen brachten keinen Groschen Miete,
heut sind sie halb zerfallen, Bruch und Schwund.
Das Gleisbett hat der Regen ausgewaschen,
und Ranken gibts wie um Dornröschens Schloß.
Ich füll mit sauren Schlehen meine Taschen,
hör` Dopplerechos, einen Stahlkoloß,
der weiterfuhr in irgendeine Nacht,
mit ein paar Schippen Glut als letzter Fracht.
© Sneaky