am saum des meeres
wo schaumränder
meine bloßen füße
umspülen
läuft er neben mir her
sichtlich darauf bedacht
sein rotgoldenes herbstgewand
zusammenzuhalten
das darunter
verborgene totenhemd
nicht preiszugeben
wenn es mir gelingt
ihn zu fassen
ihm das tarnkleid zu entreißen
entschwindet er
ohne blick
im blätterwald
© Karin Rohner 2002
Nationalbibliothek
des
Deutschsprachigen
Gedichtes 2003
im abendwind
schlagen
die wellen höher
werfen
deine träume
an den strand
wortgespinste
an endlosen fäden
aufgewirbelt
mit der brandung
von der wirklichkeit
überrollt
ich aber lausche
dem schrei der möwen
und hoffe
dass
im nächsten sommer
die flaschenpost streikt
© Karin Rohner 2000
Veröffentlicht
in Ausgabe 2001 -
Nationalbibliothek des Deutschsprachigen
Gedichtes und preisgekrönt
rotwangig
am kahlen holz
einen wimpernschlag
getrennt
fröstelst du
im späten tau
spielst
mit dem herbstlicht
wartest
auf den hauch
der dich der erde
näher bringt
© Karin Rohner 2000
Nationalbibliothek
des
Deutschsprachigen
Gedichtes 2000